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ADOLF LOOS

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Hardcover: € 48,-
ISBN 3-9500360-7-5

Paperback: € 35,-
ISBN 3-9500360-6-7

deutsch, english, italiano, française
208 Seiten, 230 Abbildungen, 30 x 23 cm, 2004

 

Wer versucht, sich der Architektur von Adolf Loos über Fotografien anzunähern, muss dieses Prinzip stets mitbedenken. Loos hat von seinen Arbeiten behauptet, dass sie nicht fotografierbar seien (und trotzdem jedes seiner Projekte von den besten Fotografen minutiös dokumentieren lassen). Die starke Physiognomie vieler Loos’scher Fassaden mit ihrem oft symmetrischen, gesichtartigen Aufbau, lässt sich zwar gut porträtieren. Aber die Gesamtwirkung eines Hauses Moller – von dem Loos ironisch anmerkt, es bilde durch sein Gesicht „einstweilen noch den schrecken harmloser wintersportler“ – lässt sich nur dann nachvollziehen, wenn man die symmetrische Straßen- und die asymmetrische, nüchterne Gartenfassade und das Raumgeflecht dazwischen wie in einer filmischen Sequenz als Ganzheit betrachtet. Das gilt für die großen wie für die kleinsten Wohnhäuser im Werk von Loos. Im Grundriss lässt sich das Haus in der Werkbundsiedlung inklusive seiner Außenmauern bequem in der Wohnhalle des Hauses Müller in Prag unterbringen. Und trotzdem findet sich auch in diesem kleinen Haus dasselbe Spiel räumlicher und visueller Verflechtung und Überlagerung.
Wer durch die Seiten des vorliegenden Photobandes blättert, sollte also „im Kopf gehen“ lernen. Das Repertoire an Formen, dem man dabei begegnet, ändert sich über die Jahre nur wenig. Selbst Entwürfe, die 20 Jahre auseinanderliegen, wie das Haus Scheu aus dem Jahr 1910 und die Villa Müller aus dem Jahr 1930, zeigen in der äußeren Erscheinung kaum eine Entwicklung, obwohl gerade diese 20 Jahre an kulturellen und sozialen Umwälzungen ja nicht gerade arm waren. Auch im Inneren bleiben die Elemente der Einrichtung im Wesentlichen gleich. Es sind dieselben hochwertig verarbeiteten Oberflächen, wobei einfaches gebeiztes Sperrholz mit demselben Respekt behandelt wird wie an anderen Stellen edler Marmor. Es sind die Spiegel und hochglänzend lackierten Flächen, mit denen Räume verdoppelt oder ins Endlose ausgedehnt werden. Die geschliffenen Gläser, an deren Kanten sich die Welt vervielfacht. Die privaten Ornamente, die Loos als persönliche Erinnerungen jederzeit als Teil einer Wohnungseinrichtung gelten ließ. (Nur neue zu erfinden, hat er stets abgelehnt.) Und es sind immer wieder die Elemente der klassischen Architektur, die gebrochenen Symmetrien, die Friese und Säulen, die vor allem seine großen Projekte, von denen nur das Haus am Wiener Michaelerplatz realisiert wurde, charakterisieren.

Christian Kühn, Autor

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